Ein Vordach, das es in sich hat

Eine neue Markise kaufen – oder ganz was anderes, um die Glasfront im Eingangsbereich des Ladens zu beschatten?
Vor dieser Frage stand Markus Wittling, der Geschäftsführer des Kölner Wein-Depots im Sommer 2017. Und er entschied sich.
Für ein maßgefertigtes Dach aus semitransparentem Glas, das gleichzeitig seit Anfang März 2021 auch Strom liefert.

Das Vordach beinhaltet 19 speziell angefertigte Photovoltaik-Module mit einer Länge von jeweils 2,75 Metern. Die Anlage hat eine installierte Leistung von 4,5 kWp. „Die Spezialanfertigung mit durchgängigen Modulen haben wir aus optischen Gründen empfohlen“, so Dr. Armin Frey, der Geschäftsführer der ENERGIEFREY GmbH, die die Anlage konzipiert hat. Die Transparenz des Glases ist so gewählt, dass es auf der einen Seite genügend verschattet, damit nicht zu viel Wärmestrahlen der Sonne ins Gebäudeinnere gelangen. Auf der anderen Seite entsteht durch die Semitransparenz eine Lichtstimmung, die den Kunden animiert, die Weinhandlung zu betreten.

Wittling freut sich über sein neues Vordach. „Es sieht trotz der massiven Metallkonstruktion sehr ästhetisch aus, aber das passt auch zu unserem großen Gebäude. Es ist genau so geworden, wie wir uns das vorgestellt haben. „Bei der Entscheidung für das Vordach mit der Photovoltaik-Anlage stand nie die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund“, wie der Geschäftsführer des Kölner Wein-Depots betont, sondern der Umweltaspekt. Das sei, so Wittling, schon bei der Errichtung des Gebäudes Anfang der 2000er Jahre ein ganz zentraler Punkt gewesen. Das Gebäude ist so konstruiert und gedämmt, dass es keine Klimaanlage braucht. „Das ist energetisch sehr sparsam. Wein darf keine großen Schwankungen haben, wir haben hier im Sommer 19 Grad und im Winter geht es ganz langsam runter auf 14 bis 13 Grad“, erläutert Wittling. „Und das ganz ohne Klimaanlage.“

Das Photovoltaik-Vordach passt hundertprozentig in das Nachhaltigkeitskonzept des Kölner Wein-Depots. Der damit erzeugte Strom wird für die Beleuchtung des Ladengeschäfts verwendet, erläutert Wittling. „Und für den Rest beziehen wir zu 100 Prozent Ökostrom.“

ENERGIEFREY GmbH aus Stuttgart begleitete auch die gesamte Realisation der Anlage. „Herr Frey hat uns die ganze Zeit über wunderbar betreut. Er übernahm die Absprachen mit dem Architekten und dem Statiker, er hat die Behörden kontaktiert und vor allem immer wieder beim Bauamt nachgehakt. Es war so eine richtige Rundum-Betreuung“, so Markus Wittling. „Ich bin froh, dass wir ihn gehabt haben.“

Blockchain

Was ist Blockchain?

Einfach erklärt erschafft Blockchain aus Informationen Datenblöcke, die aneinander gebunden werden. Kopien dieser Datenblöcke sind auf mehreren Computern des dazugehörigen Netzwerks gespeichert. Somit haben alle Beteiligten zur selben Zeit die gleichen Informationen. Bei Geschäften, in denen vorher ein Mittelsmann nötig war, sorgt Blockchain für einen direkten Kontakt zwischen Kunde und Verkäufer. So werden Kosten für einen Mittelsmann gespart.

Da immer nur der neueste Datenblock bearbeitet werden kann, besitzt Blockchain eine hohe Sicherheit. Es ist ein hoher Aufwand nötig, um Informationen zu fälschen oder zu verändern.

 

Wozu könnte Blockchain eingesetzt werden?

Der Begriff Blockchain steht in engem Zusammenhang mit sogenannten ‚smart contracts‘. Diese sollen in Zukunft immer häufiger zur Anwendung kommen. Das kann zum einen in Staaten sinnvoll sein, in denen das Rechtssystem nicht gut funktioniert. Mercedes hat beispielsweise auf einem Vortrag einen LKW vorgestellt, der mit einem Chip versehen ist, auf dem sich solch ein smart contract befindet. Verbunden mit einem Blockchain könnte Mercedes einen LKW in Angola verkaufen und hätte eine höhere Zahlungssicherheit. Der einzelne LKW wird mit einem Chip ausgestattet, der, sobald die Zahlung eines Kunden ausfällt, die Leistung des Fahrzeugs drosselt oder gar ganz zum Stillstand bringt.

Anwendungsfälle in Staaten mit gut funktionierendem Rechtssystem könnten zum Beispiel der Verkauf des Stroms einer PV-Anlage an den Nachbar oder das Tanken von Solarstrom mit einem E-Mobil auf einer Straße mit induktionsbasierter Ladung.

Ein smart contract in einer Blockchain ist ganz grundsätzlich für die Kommunikation zwischen Maschinen interessant. So könnten in der Zukunft Informationen schneller untereinander ausgetauscht werden.

 

Wie weit ist die Entwicklung von Blockchain?

Aktuell sind Blockchains noch Zukunftsmusik. Bei dem LKW von Mercedes handelt es sich lediglich um eine Studie und nicht um eine reale Auswertung. Ein Grund dafür ist, dass viele rechtliche Fragen, z. B. wer bei smart contracts haftet, noch offen stehen. Um einen Vertrag abzuschließen müssen zwei übereinstimmende Willenserklärungen vorliegen. Doch kann ein Computer eine rechtlich bindende Willenserklärung abgeben? Ebenso ist für manche Geschäfte aus rechtlicher Sicht eine dritte Person notwendig. In jedem Fall muss zuerst für rechtlich Klarheit gesorgt werden.

Des Weiteren werden momentan zu wenige Transaktionen pro Sekunde durchgeführt, um zum Beispiel die jetzigen Orderbestellungen an der Börse erfüllen zu können.

 

Blockchain-Krytowährung und Energiewende?

Zur finanziellen Abwicklung von smart contracts in Blockchainanwendungen sollen Kryprowährungen zum Einsatz kommen. Die derzeit bekannteste Kryptowährung heißt ‚Bitcoin‘. Ein Bitcoin entsteht durch das sogenannte ‚Mining‘. Dieses Mining verbraucht sehr viel Energie. Laut eines Artikels des PV-Magazins müssen bei der öffentlich zugänglichen Bitcoin Blockchain Rechnerleistungen von 1.000 MW für eine Verifizierung vorgehalten werden. Experten sprechen daher davon, dass Bitcoin die globale Energiewende gefährden könnte. So zeige der Bitcoin Energy Consumption Index, dass in 2017 so viel Strom für die Bitcoin-Herstellung benötigt wurde, wie Dändemark verbraucht (33 TWh). Anfang Juni 2018 lag der Wert bereits bei 70 TWh. Alex de Fries von „Digiconomist“ schätzt, dass bereits im Juni 2019 so viel Strom für die Kryptowährung benötigt wird, wie die USA derzeit in einem Jahr benötigt. Im Februar 2020 werde gar das Niveau des weltweiten Energieverbrauchs erreicht.

Die in der Energiewelt aufkommenden Blockchains setzen laut PV-Magazin nicht auf die Blockchain von Bitcoin oder Etherium. Sie seien daher deutlich energieeffizienter. Anstatt der 1.000 MW sei nur etwa 1 KW an Rechnerleistung erforderlich, um die Verifikation einer Transaktion durchzuführen.

 

Sollte die Politik bei dem Thema aktiv werden?

Die Energiewende darf nicht durch Kryptowährung und Blockchains zunichte gemacht werden. Die Politik sollte das Thema daher aufmerksam beobachten.

Sollte die Abschätzung/Berechnung von Alex de Fries im Bitcoin Energy Consumption Index valide sein, sollte die Politik regulativ eingreifen. Dafür bleibt ihr auch nicht viel Zeit, denn die Entwicklung geht extrem schnell.

Gleichzeitig sollte das Thema Blockchain nicht stigmatisiert werden, da Sie bei entsprechender Architektur einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten könnte.

Virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb in Betrieb genommen

Am 05.02.2018 wurde im Beisein von Umweltminister Franz Untersteller ein virtuelles Kraftwerk in Betrieb genommen.  Das virtuelle Kraftwerk ist ein Demonstrationsprojekt im Rahmen des Kooperationsnetzwerks Virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb. ENERGIEFREY ist unter anderem für die Kundenanbindung und die Geschäftsmodelle zuständig.

Die Energiewende zeichnet sich dadurch aus, dass das Energiesystem eine Transformation durchläuft. Von wenigen zentralen Kraftwerken geht die Entwicklung hin zu vielen dezentralen Kraftwerken. War das alte System von grundlastfähigen Kraftwerken gekennzeichnet, so zeichnen sich die erneuerbaren Energieträger durch ihre Volatilität aus, d. h. es wird nur dann Strom produziert, wenn die Sonne scheint, bzw. der Wind weht. In diesem Kontext nehmen die Schlagworte Virtuelles Kraftwerk, Smart Grid, Smart Meter, Digitalisierung und Sektorenkopplung an Bedeutung zu.

Ein Kraftwerk, das aus mehreren, räumlich voneinander getrennten Einzelkomponenten besteht, wird hier als „virtuelles“ Kraftwerk bezeichnet. In Reutlingen wurden konkret eine Leitwarte, ein Blockheizkraftwerk, ein Wasserspeicher, eine Adsorptionskälteanlage, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge und E-Bikes sowie eine kombinierte Photovoltaik- und Solarthermieanlage installiert und zu einem Micro-Grid zusammen geschlossen. Ein größerer Speicher wird folgen. Das vom Umweltministerium mit 400.000 Euro geförderte Test- und Forschungsprojekt soll unter realitätsnahen Bedingungen Erkenntnisse darüber liefern, wie sich solche Kraftwerke flächendeckend, sicher, zuverlässig und wirtschaftlich betreiben lassen.

ENERGIEFREY bietet Unternehmen an, die flexiblen Lasten im Unternehmen zu ermitteln, um so die Energiebeschaffung zu optimieren bzw. Kosten zu senken. Die Unternehmen können auch, Ihre Verbrauchsdaten auf das virtuelle Kraftwerk aufzuschalten. Die Leitwarte überwacht deren Energieversorgung und sendet bei Bedarf Optimierungsvorschläge an die Partner. So können sich Unternehmen in der Energiewende optimal positionieren.

Dr. Frey weist Umweltminister Franz Untersteller zusammen mit den Projektpartnern darauf hin, dass auf der regulatorischen Ebene noch viel getan werden muss, damit sich mehr Geschäftsmodelle von virtuellen Kraftwerken am Markt durchsetzen können. Angesichts des neuen Ziels der großen Koalition, 65 Prozent der Stromproduktion bis 2030 erneuerbar herzustellen, wird deutlich, wie wichtig Speicher und virtuelle Kraftwerke werden. Da sich der Strombedarf durch die Elektromobilität und in 20-30 Jahren durch die Produktionen synthetischer Kraftstoffe für Schiffe und Flugzeuge in Zukunft voraussichtlich deutlich steigern wird, wird die Bedeutung virtueller Kraftwerke, von Speichern und die Beschäftigung mit flexiblen Lasten noch weiter zunehmen.

Quelle Fotos: Hochschule Reutlingen

 

Ein Video zur Eröffnung des virtuellen Kraftwerks finden Sie hier:
https://energiefrey.de/weitere-produkte/virtuelleskraftwerkregelenergiemarkt/

 

Dr. Armin Frey auf Jahrestagung des Forschungsverbandes Erneuerbare Energien

Am 8. und 9. November 2017 fand in Berlin die Jahrestagung des Forschungsverbandes Erneuerbare Energien statt. Dr. Armin Fey hat sich dort über die aktuellen Forschungsstände der großen deutschen Forschungseinrichtungen informiert.

Die Materie ist komplex und der Zeithorizont bis 2050 sehr lang. Es gibt viele Wechselwirkungen und Rückkopplungen. Dennoch skizziert die Forschungslandschaft klare Trends für die künftige Entwicklung. Zehn dieser Trends werden im Folgenden formuliert und kurz beschrieben:

Trend 1: Der zentrale Energieträger der Zukunft ist Strom (Stichwort Sektorenkopplung). Der Strombedarf wird von heute 600 TWh auf 1.000 bis 3.000 TWh ansteigen.

Trend 2: Strom wird zunehmend aus Photovoltaik und Wind gewonnen. Bis 2050 will man 80-95% der erforderlichen Energie aus erneuerbaren Energien gewinnen. Die Kapazität von PV und Wind müsste in Deutschland dann jeweils auf 500-600 GW ausgebaut werden.

Trend 3: Der Strom, der nicht direkt verbraucht wird, wird umgewandelt und gespeichert. Dies nennt man Power-to-X. Dabei wird der Strom in Gas (Power-To-Gas), Wasserstoff, Heat (Power-to-Heat) und synthetische Kraftstoffe umgewandelt.

Trend 4: Power-to-X wird genutzt, um den Wärme- und den Mobilitätssektor erneuerbar betreiben zu können.

Trend 5: Künftige Pkws werden vermutlich elektrisch und mit Wasserstoff fahren. Bei LKWs, Schiffen und Flugzeugen fällt die elektrische Variante weg, weil Batterien keine guten Speicher für Langstrecken sind. Diese Verkehrsmittel weden künftig voraussichtlich mit synthetischen „Kraftstoffen“ aus Power-to-X angetrieben.

Trend 6: Um auch während der kalten Dunkelflaute im Winter genügend Energie zur Verfügung zu haben, benötigt man ungefähr die Größe des heutigen Kraftwerksparks. Hier kommen dann vermutlich Gaskraftwerke zum Einsatz.

Trend 7: Die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe steckt noch in den Kinderschuhen. Perspektivisch können sie in Deutschland produziert oder aus Ländern, die eine höhere Sonneneinstrahlung oder mehr Wind haben, importiert werden.

Trend 8: Um das 80-95%ige Reduktionsziel beim CO2 erreichen zu können, müssen in Deutschland jährlich mindestens 5 GWp Photovoltaik zugebaut werden. Das Gesamtpotenzial in Deutschland für PV wird mit 2.900 TWh/a angegeben: 1.627 TWh/a auf Dachflächen und 1.296 TWh/a an Fassaden bzw. 2.131 TWh/a bei Nichtwohngebäuden und 792 TWh/a bei Wohngebäuden.

Trend 9: Die Energiewende wird in vier Phasen eingeteilt. Aktuell befinden wir uns am Anfang der Phase zwei. Man geht davon aus, dass zunächst der jetzige Stromsektor auf Erneuerbare umgestellt wird, bevor die Sektorkopplung (Mobilität und Wärme) an Bedeutung gewinnt.

Trend 10: Von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Energiewende wird die gesellschaftliche Akzeptanz sein. Die Gesellschaft muss daher intensiv beteiligt werden.

Damit diese Trends Realität werden, bedarf es der entsprechenden politischen Rahmenbedingungen. Ein einheitlicher, wirksamer und sektorübergreifender CO2-Preis ist das zentrale Steuerungsinstrument.

Die neue Bundeswirtschaftsministerin Zypries sprach am 16. Februar 2017 auf dem Neujahrsempfang Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. In Ihrer Rede sagte Sie: „Wir wollen, dass künftig auch Mieter am Ausbau der Erneuerbaren beteiligt werden.“ In den Koalitionsfraktionen hätte man sich auf Eckpunkte verständigt, damit vor der Sommerpause die im EEG 2017 vorgesehene Verordnung zu den Mieterstrommodellen kommen könne. Das PV-Magazin berichtet darüber hinaus, dass das Ministerium mitgeteilt habe, Mieterstrom solle „zielgenau mit einem Mieterstromzuschlag vergütet“ werden. Dieser Zuschlag soll sich an der Vergütung bei der Einspeisung (abzüglich eines Abschlags) orientieren. Zugleich solle gewährleistet sein, dass der Mieter seinen Stromanbieter weiterhin frei wählen kann und von einer Förderung auch tatsächlich profitiert.

Hintergrund der Verordnung ist, dass der Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen ab 10 kWp Leistung mit 40 Prozent EEG-Umlage belastet wird. Mieter müssen aktuell hingegen die volle EEG-Umlage von derzeit 6,88 Cent/kWh bezahlen. Das ist eine Benachteiligung von Mietern von aktuell 4,12 Cent/kWh. Zwar werden schon Mieterstrommodelle im Bereich der Photovoltaik umgesetzt. Diese sind jedoch ökonomisch noch weitestgehend unattraktiv.

Die gesamte Rede der Bundeswirtschaftsministerin befindet sich auf der Internetseite des BEE https://www.bee-ev.de/home/presse/mitteilungen/neujahrsempfang-2017/. Zypries erläuterte auch ihr Motto „Energieeffizienz vor erneuerbaren Energien“. Diesbezüglich sagte Sie, dass bis 2020 ein Betrag von 17 Mrd. Euro für die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen bereitgestellt wären. Auf EU-Ebene gebe es das Programm „Clean energy for all Europeans“ von November 2016. Dieses müsse aus Ihrer Sicht noch konkreter werden, um die notwendige Sicherheit für Investoren zu erlangen.

Auf dem 32. Otti-Symposium Photovoltaische Solarenergie in Bad Staffelstein am 08.03.2017 ergänzte Aike Müller vom BMWi, dass die Förderung des Mieterstroms der Vereinheitlichung der KWK- und der Solarförderung diene. Das Ziel sei, die Energiewende mehr in die Städte zu holen.

Zudem ist zwischenzeitlich bekannt geworden, dass die Zuschüsse zu Mieterstrom auf jährlich 500 MWp begrenzt werden sollen.

Foto: BEE Neujahrsempfang 2017

Am 11.10.2016 fand in der IHK-Stuttgart eine Vortragsreihe zum Thema „Effizienzpotentiale entdecken“ statt, bei der Dr. Armin Frey einen Vortrag über das Thema der „Dürchführung von Effizienzberatungen“ hielt. Der Vortrag gab einen Einblick darüber, wie eine Energieffizienzberatung abläuft und wie Unternehmen die ermittelten Energieeinsparpotenziale umsetzen können. Herr Dr. Frey empfiehlt die Begleitung der Umsetzung dem Profi zu überlassen. Dieser hat das nötige Know-how (Erfahrung mit Vergabeverfahren, Marktkenntnis und betriebswirtschaftliches Verständnis) und der Unternehmer kann sich weiterhin um sein Kerngeschäft kümmern. In seinem Vortrag zeigte Herr Dr. Frey auch auf, in welchen verschiedenen Bereichen Unternehmen Energie einsparen können. Hohe Einsparpotenziale liegen z. B. im Bereich der Beleuchtung, Druckluft, Heizung und Lüftung. Auch das Thema der Eigenstromproduktion ist von großer Bedeutung. Bei Unternehmen setzt sich immer stärker die Erkenntnis durch, dass sich Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch lohnen. Durch Fotos aus der Praxis, in denen er Umsetzungen zeigte, konnte Herr Dr. Frey seine Präsentation anschaulich und verständlich für das Publikum machen.

Das Gemeinschaftsprojekt „KEFF Region Stuttgart“ möchte dazu beitragen, dass sich Klein- und Mittelständische Unternehmen mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigen und prüfen, ob Potenzial zu Energie Einsparungen vorhanden ist. Wird ein Potenzial festgestellt, so verweist KEFF das betreffende Unternehmen auf spezielle Berater, wie z. B. ENERGIEFREY.

Die Intersolar 2016 in München zeigt zum 25. Mal Neuheiten rund um das Thema Solarenergie. 1.077 Aussteller präsentieren ihre Neuheiten, ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. ENERGIEFREY hat die Messe besucht und berichtet über Neuheiten und Trends.

Nimmt man die Größe der Messe als Maßstab, dann könnte man sagen, dass die Talsohle im Solar-Bereich durchschritten ist. Im Vergleich zu 2015 gibt es 7 Prozent mehr Aussteller, die 8,4 Prozent mehr Fläche belegen. Die Aussteller präsentieren ihre Neuheiten in 6 Hallen.

Im Folgenden werden Neuheiten und Trends bei Modulen und Speichersystemen beschrieben:

1. Ganz allgemein steigt der Wirkungsgrad der Module an. Ein Modul mit der Standardgröße 1,6 x 1 m erzeugt daher immer mehr Energie. Lag man im vergangenen Jahr bei 250-260 Wp, liegt man in diesem Jahr bei 260-280 Wp je Modul. Hochleistungsmodule kommen sogar auf deutlich über 300 Wp je Modul. Mit einem bifazialen Modul will LG sogar bis zu 400 Wp erzielen. Das erscheint jedoch etwas optimistisch. Für die Berechnung gegenüber dem Netzbetreiber ist übrigens die Leistung der Vorderseite des Moduls relevant.

2. Mit bifazialen Modulen versucht man, das Sonnenlicht nicht nur auf der Vorder-, sondern auch auf der Rückseite in Energie umzuwandeln. Die Hersteller machen unterschiedliche Angaben, wie viel Mehrertrag das bringt. Die Vorhersagen gehen bis zu 30 Prozent. Das wird jedoch nur für Freiflächenanlagen mit Nachführsystemen in Frage kommen. Andere Hersteller sind in ihren Aussagen bescheidener und sagen dazu, dass es von der Montage der Module und vom Untergrund abhängt. Je mehr Licht an die Rückseite kommt und je besser der Untergrund das einfallende Licht reflektiert, desto mehr Ertrag kann auf der Rückseite generiert werden. LG hat ein Modell aufgebaut, das zeigen soll, dass mit einem bifazialen Modul im Winter der Schnee schneller abschmilzt. Solarworld bietet sogar ein spezielles Montagesystem für sein bifaziales Modul an. Auf einem normalen Ziegeldach dürfte der Mehrertrag eines bifazialen Moduls jedoch sehr gering sein.

3. Mehrere Hersteller präsentieren ein Hochvoltmodul mit 1.500 Volt. Manche Module sind mit 2×1 m auch deutlich größer. Die Motivation für diese Entwicklungen besteht darin, die Gesamt-Systemkosten zu senken.

4. Fielen 2015 die Speicher-Preise auf der Messe um 25 Prozent, stehen in diesem Jahr andere Dinge im Fokus. Für den Heimbereich präsentieren die Hersteller deutlich mehr Varianten. Gab es bislang häufig nur eine Standardgröße pro Hersteller, werden nun verschiedene Speichergrößen angeboten. Die Speicher bewegen sich im Wesentlichen zwischen 1 und 10 kWh Speicherkapazität. So kann sich ein Privathaushalt für die für ihn optimale Größe entscheiden und gleichzeitig zwischen verschiedenen Herstellern wählen. Das ist ein echter Fortschritt.

5. Einige Hersteller versuchen sich von den Mitbewerbern abzusetzen, in dem sie die Reaktionszeiten ihrer Speicher verkürzen. Das hat u. a. den Vorteil, dass weniger (kostbarer) Strom aus dem Speicher physikalisch ins Netz eingespeist wird, wenn der Ertrag der PV-Anlage ansteigt. Manche Batteriesysteme haben eine Reaktionszeit von 5 Sekunden. Solarwatt wirbt mit einer Reaktionszeit von 0,7 Sekunden, LG von 1 Sekunde.

6. Sehr positiv ist auch, dass der Wirkungsgrad des Gesamtsystems immer mehr zum Thema wird. Es gibt immer mehr DC-Systeme, die den Gleichstrom vom Dach direkt speichern und ihn nicht erst in Wechselstrom umwandeln. Stehen in manchem Lehrbuch noch 60 Prozent, werben die Hersteller nun mit System-Wirkungsgraden bis 93 Prozent. Der Wirkungsgrad sollte beim Kauf ein Haupt-Kriterium darstellen.

7. Vorteilhaft ist auch, dass die Speicher für eine immer höhere Leistung ausgelegt sind, d. h. mehr Strom (kW) aus dem Speicher zur Verfügung stellen können.

8. Immer mehr Speicher-Anbieter sind im Gewerbebereich aktiv. Wie auch im Privatkundensegment wird der Markt von der Lithium-Technologie dominiert. Die Technik wird für immer mehr Unternehmen interessant. Die Preise der Anbieter haben eine sehr große Spannbreite.

Die ENERGIEFREY GmbH hat die Firmen „Kesseböhmer Produktions GmbH & Co. KG“ und „Kesseböhmer Ergonomietechnik GmbH“ bei der Einführung eines  Energieaudit nach DIN EN 16247-1 unterstützt. Durch das Energieaudit erfüllen die beiden Unternehmen nun die Vorschrift  des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G).

Die „Kesseböhmer Produktions GmbH & Co. KG“ stellt technische Systembauteile für die Möbel- und Caravanindustrie her. Der Vertrieb wird von der „Kesseböhmer Ergonomietechnik GmbH“ übernommen.

Die ENERGIEFREY GmbH hat das Gebäude, die Gebäudetechnik, die Querschnittstechnologien, die Anlagen- und Prozesstechnik sowie den Fuhrpark energetisch untersucht und bewertet. Für die ermittelten Einsparpotenziale wurden konkrete Effizienzmaßnahmen zusammengefasst. Die Ergebnisse wurden mit den verantwortlichen Personen im Unternehmen diskutiert und eine Empfehlung für die Umsetzung ausgesprochen.

Die identifizierten Energieeinsparpotenziale können sich sehen lassen: 27 % des Energieverbrauchs, 30 % der Energiekosten und 600 Tonnen der CO2-Emissionen pro Jahr. Dr. Armin Frey, Geschäftsführer der ENERGIEFREY GmbH, hat den beiden Unternehmen am 12.01.2016 eine Urkunde über die erfolgreich abgeschlossene Energieeffizienzanalyse überreicht. „Im Sinne der Kosten-Nutzen-Relation stehen die identifizierten Einsparmöglichkeiten in einem sehr guten Verhältnis zu den aufgewendeten Kosten für die Analyse“, so Melf Hansen, Geschäftsführer von Kesseböhmer.

Zwischenzeitlich hat ENERGIEFREY von Kesseböhmer einen Auftrag für die Begleitung der Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technologie erhalten. „Mir macht es großen Spaß, Kesseböhmer beim Energie- und Geldsparen zu begleiten“, so Dr. Armin Frey.

Die ENERGIEFREY GmbH hat bei der Ueberschär GmbH & Co. KG erfolgreich eine Energieeffizienzanalyse nach DIN 16247-1 durchgeführt. Mit der Energieberatung Mittelstand wurde analysiert, wo das Unternehmen wie viel Energie verbraucht und wo dessen Einsparpotenziale liegen. Das BAFA fördert die Energieberatung Mittelstand mit 80 Prozent der Kosten.

ENERGIEFREY mischt bei dem Forschungsprojekt „Virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb“ ganz vorne mit. Das Stuttgarter Unternehmen ist Teil eines Konsortiums, das mithilfe eines sogenannten Demonstrators die Grundlagen für die dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien schafft. Unterstützt wird das Vorhaben vom Land Baden-Württemberg. Weiterlesen